Informationen über die Graupappe

22 September 2023
 Kategorien: Verarbeitung & Fertigung, Blog

Teilen  

Karton ist ein flächenförmiger Werkstoff. Vor allem Graukarton wird dabei aus Altpapier hergestellt. Er kann ein oder mehrlagig sein. Was aber macht Graupappe noch aus? Wie wird sie gewonnen und wozu wird sie verwendet? Solche Fragen sollen nun beantwortet werden.


Warum der Name Graupappe?

Pappe ist kein gewöhnliches Papier. Denn sie besitzt ein Flächengewicht von etwa 180 bis 2500 g je Quadratmeter. Das Wortteil Grau kommt von der Farbe. Weil solche Papierwaren besonders aus Altpapier mit geringer Qualität – und somit geringem Weißgrad- gemacht sind und keine aufhellenden Stoffe eingemischt werden, entsteht die typische Farbe.


Struktur und Herstellung

Die Oberfläche der Graupappe ist glatt oder rau. Alle Schichten werden aus recycelten Fasern hergestellt. Die Herstellung ist kostengünstig, da fast nur Altpapier minderer Qualität genutzt wird. Solches wird etwa aus Zeitungen, Katalogen oder Illustrierten genommen. Dieses wird nach der Besorgung mechanisch zerfasert und nassgemacht. Rückstände und Fremdstoffe werden beseitigt. Nach diesem Prozess ist das Altpapier geschwächt. Seine Fasern sind gekürzt. Jedoch kann der Faserstoff wieder der Papierherstellung beigefügt werden. Dabei werden 3 bis 6 % frische Fasern eingebracht. Auf Lang- und Rundsiebmaschinen werden zur gleichen Zeit mit mehreren Siebpartien aus der Fasersuspension einzelne Faserbahnen gewonnen. Nass werden die gewonnenen Bahnen zusammengesetzt. Dabei liegen niemals zwei Seiten gegeneinander. Anschließend werden diese zusammengepresst, sodass das Wasser entweicht. In der Fachsprache heißt dieser Vorgang Gautschen. Nach dem Gautschen kommt das Material zum Vortrocknen. Ebenso wird es im Glättzylinder geglättet und gelangt in die Leimpresse. Hier wird mit einer Stärkemasse die Oberfläche eingekleistert. Was nun folgt, ist die richtige Trocknung. Am Enden der Trocknung ist ein Produkt entstanden, welche sich nicht mehr rollen lässt und viel Steifheit und Festigkeit besitzt. Nur die Druckqualität hat, verglichen mit den Ausgangsmaterialien, nachgelassen. Oftmals wird der Karton außerdem veredelt. Dies bedeutet, dass er in einer speziellen Maschine ein- bzw. beidseitig mit einem deckenden Papier oder mit Zellstoff beschichtet wird. Durch diesen Vorgang steigen die wasserabweisenden Eigenschaften. Die entstandene Ware wird jetzt noch in die gewünschten Formate geschnitten.


Wie hoch ist die Beständigkeit?

Allgemein ist die Langlebigkeit von Graukarton gering. Denn die geringwertigen Ausgangsstoffe können etwa eine holzartige Zusammensetzung besitzen und diese wird nicht aufgearbeitet.


Wo wird Graupappe verwendet?

Da sich solche Papierwaren gut ritzen, stanzen und biegen lassen, finden sie als Verpackungen und Schachteln in vielen Bereichen Verwendung. Ebenso besitzen mancher dieser Werkstoffe Klebelagen, was sie für verschiedene Nutzungen attraktiv macht. Unter anderem dienen sie zum Transport und zur Lagerung von Lebensmitteln, als Bastel- und Modellbaumaterial, als Getränkeverpackungen oder als Rückseiten von Schreib- und Zeichenblöcken. Ebenso wird der Stoff als Verstärkung für Buchumschläge, Kalenderrückseiten oder Aktenordnern genutzt.